Sämtliche Organe im Oberbauch wie die Leber, die Milz, die Gallenblase, die Bauchspeicheldrüse, beide Nebennieren und die Nieren lassen sich im MR mit einer Aussagekraft untersuchen, wie sie keine andere bildgebende Untersuchung bietet. Dazu kommen die Darstellung sämtlicher Gefäße im Bauchraum (Aorta und Äste, Venen und das portalvenöse System) das Gangsystem der Leber, der Gallenblase und der Bauchspeicheldrüse, Lymphknoten und Aszites (Wasser im Bauch). Einzige Voraussetzung für diese hochempfindliche Untersuchung ist, dass Sie als Patient mehrfach hintereinander für etwa jeweils 16 Sekunden die Luft anhalten können. Bei fast allen Untersuchungen der Organe im Oberbauch braucht man Kontrastmittel, um kleine Entzündungsherde oder Tumore nicht zu übersehen. Für die Leber gibt es sogar spezielles Kontrastmittel, welches uns hilft, gesunde Leberzellen von kranken zu unterscheiden. Welches Kontrastmittel zum Einsatz kommt entscheidet der Arzt vor der Untersuchung nach dem Gespräch mit Ihnen. Die von erfahrenen Ärzten angewandten Kontrastmittel sind in der Regel sehr gut verträglich, d. h. ernsthafte Nebenwirkungen kommen so gut wie nicht vor.
In gleicher Genauigkeit können die Organe im Becken (Gebärmutter, Eierstöcke, Eileiter, Prostata, Samenblasen, Harnblase) untersucht werden. Mit der Spektroskopie können chemische Analysen (welche Moleküle finden sich im entsprechend untersuchten Gebiet der Prostata) am lebenden Gewebe vorgenommen werden. Dieses hilft , da in Tumoren oder bei Entzündungen ganz andere Moleküle zu finden sind als bei tumorös befallenem Gewebe. Die Perfusion gibt uns Auskunft über die Stärke der Durchblutung, quasi über den Energieverbrauch des Gewebes, wobei ein Tumor desto mehr Energie verbraucht, je bösartiger er ist. Hilfreich ist auch die Diffusion, quasi eine Analyse der Gewebsarchitektur. Die Prostata kann mit einer s.g. Endorektalspule untersucht werden. Dieses bedeutet: eine der notwendigen, sehr empfindlichen Antennen wird – so ähnlich wie ein Darmrohr – in den Enddarm gelegt. Dieses ist möglicherweise unangenehm aber nicht schmerzhaft.